25 Oktober 2008

Zur aktuellen Geld- und Bankenkrise und zur Abwendung einer Weltwirtschaftskrise


D ie aktuelle Krise hat für jede und jeden sehr deutlich die ersten sichtbaren Dimensionen und Tragweiten des organisierten, globalen „Geld”-Betrugs (1) aufgezeigt, der mit der „Subprime-Hypotheken”-Eiterbeule in den USA offiziell seinen neueren Lauf nahm.

Beginnen wir mit einem uns nahe liegenden Beispiel aus Schweizer Sicht: Der Zusammenbruch des globalen, zu hoch gebauten Finanzkartenhauses reicht nun akut bis in den zentralsten Tresor der Schweiz hinein: Bis zur Schweizerischen Nationalbank (SNB), welche eigens eine Zweckgesellschaft auf Cayman Island in der Karibik (!) gründet, um dem Schweizer Bankenflaggschiff UBS über 60 Milliarden „faule Eier“ (2) abzunehmen. Die UBS konnte offenbar nur noch mit einer eigens dafür konstruierten „bad bank“ aus der Todeszone geschafft werden.


Die „faulen Eier“ stinken nun nicht nur seit vorgestern dem verdonnerten Schweizer Steuerzahler, nein, sie drohten zuvor sogar, die grundsoliden KMU’s zu vergiften, die seit jeher getreu die realen Werte schaffen, an denen sich das Bankenkartell mit seinen „Finanzinstrumenten“ so gerne vergreift und darauf all seine „derivaten“ Blasen (3) aufbaut.

Das Aufblähen solch irreal riesiger Geldblasen, die – für sich allein genommen – keine wirklichen Werte darstellen können, ist im geschickten Aufbürden surreal hoher Schulden begründet (4) . Der ständige Zwang zum Debitismus und der Zinseszins sind der Stoff, woher die Hochfinanz ihren Allmacht-Traum bekommt: Die leise Kontrolle aller Regierungen und somit aller Bürger auf dem Globus. Die Regierungen können die stetig wachsenden Schulden nur dadurch besichern, indem sie die Steuer- und Abgabenhoheit auf ihre eigenen (ehemals freien) Bürger ausüben. Mit anderen Worten werden wir Menschen, die wir im Vollbesitz unserer kreativen Arbeits- und Schöpferkraft sein sollten, dadurch erzwungenermassen unablässig „monetisiert“ – oder klarer ausgedrückt: versklavt.

Auf diese kaum zu durchschauende, „magische“ Weise haftet schliesslich jeder Sparbuchbesitzer in seiner gleichzeitigen Rolle als Steuerzahler selber für seine eigenen Spareinlagen. Keine Regierung kann für die System-erhaltenden, Banken-freundlichen (Eil )Beschlüsse, wie sie nun auffallenderweise – nur um Tage verschoben – zeitgleich in allen industrialisierten Staaten ablaufen, belangt werden. Die neueste „Staatshilfe“ riskiert allein für die UBS ein Mehrfaches dessen, was der Rest der noch nicht dezimierten Bauern ... ... im Land an Subventionen, die beschimpften „Scheininvalide” oder die von der „Überalterung bedrohte” Altersvorsorge brauchen, oder etwa was der „Fall” der Swissair auslöste. Die Rettung der UBS wurde von SNB und Eidg. Bankenkommission (EBK) im Stillen (und wohl seit langem) vorbereitet, um dafür umso schneller und überraschender selbst an der modellhaften „Direkt-Demokratie Schweiz“, am Parlament – den gewählten Vertretern des Volkes – vorbei beschlossen zu werden. Unwiderrufbar, ohne die geringste Möglichkeit eines Referendums, und darum am Volk vorbei, das dafür zur „Belohnung“ in der Rolle des „letzten Bürgen“ das finanzielle Risiko tragen darf. Jeder Casino-Spieler weiss: Die Bank gewinnt immer!

Sowenig wie die Regierung für „Rettungspakete” haftet und einsteht, sowenig haftet der Chef der UBS dafür, dass seine Bank auch noch dann 12 Milliarden Franken Boni auszahlte, als die Bilanz schon tiefrot war. Ebenso überheblich streitet z. B. die Credit Suisse jegliche juristische Haftung ab für ihr aggressives „Unter-das-Kleinanlegervolk-Bringen“ von „100 %-Kapitalschutz“-Anlagen der Emittenten-Bank Lehman Brothers, die zwecks weltweiter Aufschreckung der Politiker vom U. S. Treasurer und ehemaligen Chef von Goldman Sachs genau eingeplant in den Konkurs fallen gelassen wurde.

Im ganzen Ausmass sehen wir nichts weniger als einen „organisierten Betrug“ vor uns, der eine beschleunigte Umverteilung der Vermögen von unten nach oben nach sich zieht. Diese nun eingeläutete Umverteilung ist eines der Hauptziele eines möglichst geheim gehaltenen Planes, der sich ganz harmlos „Agenda 21“ (5) nennt. Ein weiteres Ziel dieses den Weltkonzernen und zentralistischen Machtgebilden gegenüber freundlich gesinnten Planes ist die schleichende Auflösung demokratischer, dezentraler Strukturen und die Zersetzung des gesellschaftlichen Zusammenhalts direkt an der Wurzel: in der Familie. Der Plan hat auch „Grosses” vor: Ganze Nationen und Länder, die freie Werte wie Selbstbestimmung und Selbstversorgung hochhalten, sind abzuschwächen, indem sie zu Schuldner und Zinsknechte zu degradieren sind. Was wäre da nicht wirkungsvoller (und tödlicher) als eine plötzliche, weltweit grassierende Kreditklemme, nachdem über Jahrzehnte äusserst erfolgreich und lückenlos alle Staaten (und ihre Bürger und Steuerzahler) zu zinspflichtigen Schuldnern gemacht wurden?

Nach Verflüchtigung des Nebels des ersten Krisenschubes lässt sich langsam das erschreckende Ausmass des angerichteten Chaos erahnen: Eine völlig neue, globale Finanz- und Handelsordnung nach den Vorstellungen eines namenlosen Machtkartells, dessen Kräfte still und unsichtbar, dafür umso wirkungsvoller unser wirtschaftliches Leben bestimmen. Die Überbringer dieser Heilslehren und „Neuen Weltordnung“ sind die medial pausenlos hochgefeierten Spitzenpolitiker, die sich nicht scheuen, sich uns gegenüber als die „entschlossenen Durchgreifer” und „Retter” auszugeben.

Das natürliche Verlangen der Menschen, sich aus dem Geld – aus der zuziehenden Schulden- und Zinsschlinge – zu befreien, erwacht umso stärker, desto wilder die Banken- und Kreditkrise veranstaltet wird und in den Alltag herein wütet: Es tauchen unangenehme Fragen auf: Warum müssen der Staat, die Banken und das Volk sich bei ihrer eigenen Zentral- oder Nationalbank zuerst verschulden, um an das heranzukommen, was die Menschen zum effizienten Tauschen ihrer Arbeit und Leistungen benötigen? Warum darf allein schon für das Zirkulieren des dazu benötigten Tauschmittels – also des Geldes, das seinem reinen Zwecke gemäss nichts anderes und nichts weiter als das Wirtschaften der realen Güter ermöglichen soll – mit dem Trick der Erhebung eines Zinses zusätzliches Geld erzeugt werden? Wer kam auf die unsägliche, gierige Idee, aus dem Tauschmittel ein eigenes „Produkt“ zu „gewinnen“? Warum nur hat der Genfer Reformator Calvin das Tausende Jahre bestehende Zinsverbot (6) aufgehoben? Wer hat es den Geldleihern gesetzlich verankert erlaubt, das x-fache an Kredit zu schöpfen als dass sie Eigenkapital besitzen?

Für jede durch den Zins bedingte „Vermehrung” des Geldes, der Auftürmung von Schulden, braucht es eine ebenso grosse Ausweitung der Leistungen, der Güter und Handelsvolumen, der Ressourcen, sonst droht Wertzerfall des Geldes durch Inflation. Die Natur zeigt uns in einfacher Weise die natürlichen Grenzen auf. Unnatürliche Übernutzungen und Übertreibungen – also ständiges Wirtschaftswachstum – lassen sich aber nicht ewig über einen bestimmten Wendepunkt der langen, wiederkehrenden Konjunkturzyklen (7) hinaus künstlich, unnatürlich, aufrecht erhalten, was „neo-liberale”, „Think-Tanks”-hörige, hoffnungslos verschuldete Regierungen jedoch schon seit länger als zehn Jahren immer verzweifelter versuchten. Aber auch „die Linke” muss erkennen, dass mit vielfältigsten Ansprüchen an den Staat, dieser und seine Bürger als „ewige Schuldenmacher” dem Bankenkartell ans Messer geliefert wurden.
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