24 Oktober 2012

Der Traum vom Gold


Oh man, welche Goldreserven erträumt sich die Bundesbank denn da??? Das ehemals dem deutschen Reich gehörende Gold ist eh nicht mehr auffindbar, also bestehen die Goldreserven in dem, was die Dame um den Hals trägt, oder der Herr im Bankschließfach liegen hat. Aber jeder Deutsche hat ja wahrscheinlich seine heimliche Goldreserve, und sei es nur in den Zähnen, grins. Der angebliche Ruf nach der Rückführung des deutschen Goldes kann eigentlich nur als Lachnummer bezeichnet werden. Denn zum einen ist dieses Gold, da nicht regestriert, wahrscheinlich längst in das Vermögen anderer Staaten eingeflossen, und so nebenbei ist Gold ja als Gegenwert für diese bunten Scheinchen schon lange ausgelöscht worden. Also bleibt der Bundesbank ja nur, die Damen und Herren zu bitten, ihr Gold bei ihr abzuliefern. Aber mal ehrlich: muß ich, um der Bundesbank Goldreserven vorzugaukeln, jetzt meinen Ehering einschmelzen lassen? Da hab ich ein kleines Problem mit, und muß die Bundesbank bitten, sich andere Eheringe zu suchen, denn meinen möchte ich gerne behalten und nicht bei der geheimen Weltregierung, wie der City of London abliefern, auch wenn die natürlich für Gerechtigkeit an sich steht, immerhin mit dem Hammer bestätigt!
Petjama
PS: Oder bedeutet der Hammer eher, dass man das Gold auch mit Gewalt vom Volk einfordert???

  • Der Traum vom Gold
  • 1 Kommentare:

    Stefan Wehmeier hat gesagt…

    Geld – wie es ist und wie es sein soll

    Das heutige Papiergeld ist deshalb Zinsgeld (fehlerhaftes Geld mit parasitärer – der wesentlichen Tauschfunktion widersprechenden – Wertaufbewahrungsfunktion), weil es gänzlich unreflektiert dem Goldgeld der Antike nachgeäfft wurde! Und noch heute gibt es Äffchen, die – wie die Vertreter der "Österreichischen Schule" – den "Goldstandard" anbeten und sich von diesem Unsinn die Lösung aller Menschheitsprobleme versprechen. Gold kann in der Natur gefunden oder durch Neutronenbeschuss von Quecksilber künstlich erzeugt werden. Und nur weil das zweite Verfahren noch viel zu teuer ist, stellt sich der im Altertum verhaftete, unbewusste Mensch das Gold als ein "natürliches Geld" vor, dem er wegen seiner Seltenheit einen "besonderen Wert" beimisst. Die Abstraktion vom Gold über das Goldgeld bis zum Papiergeld kann der noch unbewusste Mensch nicht nachvollziehen.

    Das bewusste Denken beginnt mit der Feststellung, dass in einer Volkswirtschaft die Waren das Angebot sind und das Geld die Nachfrage bildet. Der Gegenwert allen umlaufenden Geldes ist also immer der Wert aller gegenläufig umlaufenden Waren, die aktuell dagegen getauscht werden, und nicht "beliehene Sachwerte", eingelagerte Goldklötzchen oder sonst irgendetwas. Damit das Geld seine Aufgabe als Tauschmittel erfüllen kann, muss lediglich sichergestellt sein, dass es als "gesetzliches Zahlungsmittel" definiert, dass es fälschungssicher ist, und dass es umläuft. Allein die Art und Weise, wie die letzte Bedingung erfüllt werden kann, entscheidet über das Schicksal der ganzen Volkswirtschaft.

     

    ANSORDE-PETJAMA © 2008. Design By: SkinCorner