17 September 2006

Ali Baba und die 19 Räuber


Immer weniger Menschen glauben an die regierungsoffizielle Verschwörungstheorie des 11.September – der Spiegel aber bleibt dabei
Gerhard Wisnewski

Der 11. September 2001. Ein schöner, sonniger Herbstmorgen in New York. Es verspricht ein warmer Tag zu werden. Kein Lüftchen rührt sich. Plötzlich – um 8.46 Uhr – ist das Heulen eines Jets zu hören, dann ein Knall, ein Feuerball: Die neue Weltordnung hat begonnen. Nach dem Einschlag des Düsenjets in den Nordturm des World Trade Centers kracht wenig später ein weiteres Flugzeug in den Südturm. Zwei weitere entführte Maschinen sollen auf ein Feld in Pennsylvania beziehungsweise in das Pentagon gestürzt sein. Binnen weniger Stunden wird der saudische Terroristenchef Bin Laden als Schuldiger ausgemacht. Er habe 19 Kamikaze-Hijacker losgeschickt, um die Vereinigten Staaten anzugreifen, heißt es.
Offene FragenSo weit, so gut – beziehungsweise schlecht. Denn schon bald tauchten massive Zweifel an dieser offiziellen Version auf: Wie konnten vier lausige Piloten plötzlich die kühnsten Flugmanöver durchführen? Warum waren in Shanksville (Pennsylvania) und am Pentagon keine identifizierbaren Trümmer der abgestürzten Maschinen zu sehen? Warum konnte an keiner der Absturzstellen eine Hijacker-Leiche identifiziert werden? Warum hielt die Luftabwehr der Supermacht die Jets nicht auf? Die offizielle Version ist so löchrig wie der berühmte Schweizer Käse.Diese Löcher wollte der Spiegel nun auf seiner Webseite stopfen. Dabei sollen Autoren wie Dominik Cziesche ihren Freischwimmer machen, die die »Verschwörungstheoretiker« vor drei Jahren vollmundig als »Phantasten« verleumdeten. Hintereinander haben sie zum fünften Jahrestag der Anschläge 38 offene Punkte und Zweifel aufgelistet – durch Anklicken gelangt man umgehend zum »Gegengift«, sprich: der offiziell genehmen Erklärung. »Viele Fragen zum 11. September lassen sich nun besser und genauer beantworten, zahlreiche Verschwörungstheorien widerlegen«, meinen sie.
Täter ohne Identität
Beispiel Identifizierung der Attentäterleichen: »Bis heute sind drei der zehn Männer, die die Flugzeuge ins World Trade Center steuerten, eindeutig identifiziert«, schreiben die Spiegel-Leute. Seltsam allerdings: Die Gerichtsmediziner hätten »die Täter zwar eindeutig, jedoch nicht namentlich identifizieren« können. Die Quadratur des Kreises. Identifizieren heißt, einer Leiche eine Identität zu geben - also einen Namen. Kann man das nicht, gibt es auch keine Identifizierung.
Beispiel Shanksville: Hier soll am 11. 9. 2001 die vierte Maschine, United Airlines 93, zum Absturz gekommen sein. Allerdings wunderten sich Zeitzeugen wie der damalige Bürgermeister von Shanksville, Ernie Stull, daß sich das Flugzeug »vollkommen aufgelöst« habe. Der Spiegel zweifelt nicht am Absturz von Flug 93 bei Shanksville. Das Blatt beruft sich auf eine angebliche Abschrift des Cockpitvoicerekorders. »Angeblich« deshalb, weil auf der Abschrift weder ein Datum, noch eine Uhrzeit, noch ein Ort oder die Identifizierungsnummer des Flugzeugs zu finden ist - also die üblichen Angaben auf einem solchen Dokument. Das Papier wurde weder unterschrieben, noch enthält es irgendwelche Hinweise auf die ausstellende Behörde. Anders als echte Voicerekorder-Abschriften schlüsselt es auch nicht auf, von welchen der vielen Bord-Mikrophone die angeblichen Äußerungen jeweils aufgenommen worden sein sollen. Schließlich fehlen in der Abschrift die bei einem rasant abstürzenden Flugzeug zu erwartenden Computer-Warnungen im Cockpit. Zum Beispiel »Sink Rate!« bei zu schnellem Sinken. Laut der »Abschrift« tönt es im Cockpit immer nur: »Allah ist der Größte«.

Ansorde:Hier noch ein sehr Intressantes Interview mit Gerhard Wisnewski zum Thema 11.9..http://www.irib.ir/worldservice/germanradio/files/interviews/interview183.asp
 

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