26 November 2008

Peter Hahne


Die Macht der Manipulation
Manipulation verstehe ich als Bindung, als Knechtung.
Man sitzt in einer Kette gefangen. Man ist fasziniert.
Eben gefesselt (lat.: fascinare). Man sitzt fest, wird
gesteuert und hat keinen Bewegungsspielraum mehr.
Der eigene Wille ist gelähmt. »Unser Denken ist enteignet

« (Karl Steinbuch). Der Mensch als Marionette.
Viele erkennen das heute. Sie merken, daß man
festsitzt. Sie sehen die Misere, wollen sich befreien und
werden schnell ernüchtert: Es geht nicht. Man kommt
nicht heraus aus seinem Teufelskreis. Die Macht der
Manipulation hat den heutigen Menschen voll im Griff.
Und deren Kette ist nicht so ekelerregend verdreckt
wie die des transatlantischen Kabels. Nein, sie umgarnt
den Menschen mit goldenen Fäden. Unmerklich, mit
faszinierendem Charme wird der Mensch eingewickelt.
Solange, bis er sich nicht mehr frei bewegen kann. Erst ist
es nur Spiel... Dann sitzt man fest. Gefangen zum Tode


Die Manipulationsmacht der Massenmedien
Ohne einem Medienmacher unterstellen zu wollen, er
manipuliere bewußt, ist die technische Möglichkeit dazu
unübersehbar. Allein die Existenz der Massenkommunikationsmittel
in fast jedem Haushalt öffnet der Außensteuerung
Tor und Tür. Denn das sollte jeder Medienkonsument
wissen: Wer Zeitung, Hörfunk und Fernsehen
in seinen Gesichtskreis holt, setzt sich damit - ganz
gleich, wie man den Inhalt bewertet - einer Beeinflussung
aus. Er öffnet sich einer Welt, die er meist nicht
mehr kontrollieren und auf Wahrheit überprüfen kann.


Verschleierung der Tatsachen
Manipulation ist eigentlich Desinformation, d. h. bewusste
Fehlinformation. Man sagt nie die ganze, höchstens
die halbe Wahrheit. Kaum jemand der heutigen
Massenmarschierer ist - das belegen repräsentative wie
auch Zufallsumfragen - imstande, die tatsächlichen Hintergründe
seines Demonstrationszieles zu erläutern. So
beklagt der Direktor der Akademie für Politische Bildung
in Tutzing, der Politologe Prof. Manfred Hättich:
»Viele fahren zu einer Demonstration, ohne zu wissen,
um was es konkret überhaupt geht. Hauptsache, man
demonstriert für den Frieden.« Es ist eine verlogene
Anmaßung, frei gewählten Parlamenten und ausgewiesenen
Experten von der Straße her - halb informiert und
voll ideologisiert - Entscheidungen aufzwingen zu wollen.
Das bedeutet den Tod einer parlamentarischen
Demokratie



Der Manipulator verzichtet bewußt auf Detailinformation
und Sachargumentation. Er lebt von der Emotion
und der Verschleierung der Tatsachen. Das macht viele
Diskussionen heute so schwer und unfruchtbar, daß
Leute ihren Mund weit aufreißen, ohne je vorher ihren
Verstand eingeschaltet zu haben. Ausgerechnet die, die
biblische Aussagen »kritisch hinterfragen«, glauben
dann den Fernseh- und Illustrierteninformationen über
Mittelamerika und Südafrika aufs Wort. Dummheit ist
immer noch ein guter Nährboden für Ideologen gewesen.
»Der Verlust historischer Erfahrungen, im Bann einer
gefährlichen ideologischen Besessenheit, führt zugleich
zu einer Geringschätzung jedes Sachverstandes« (Künneth).
Manipulation braucht den unmündigen Massenmenschen.
Die »Enteignung unseres Denkens« (Steinbuch)
beginnt mit der Verschleierung von Tatsachen. Und mit
dem Trick, an bereits Vorhandenes anzuknüpfen, indem
man es heimlich umdeutet. Denn dies gehört auch zum
Handwerkszeug erfolgreicher Manipulation.
  • Quelle
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