29 Januar 2013
Dekadenz Das Abendland am Abgrund
Zu Beginnen des dritten Jahrtausends sind die Menschen im so genannten freien Westen reicher, gesünder, klüger und glücklicher als jemals zuvor. Doch ist das wirklich so? Seit etwa 300 Jahren nimmt der Westen mit seiner Kultur, seinen Gesellschaftssystemen und seiner Wirtschaft eine weltbeherrschende Stellung ein. Doch in jüngster Zeit scheint das Ende dieses Zustands in greifbare Nähe gerückt. Als Symptome des Niedergangs können zahlreiche aktuelle Erscheinungen gelten: die Aushöhlung demokratischer Prozesse, ungebremster Konsum, wirtschaftliche Krisen, der schwindende Einfluss der Religion, die zunehmende Virtualisierung des Alltags oder eine ständig älter werdende Gesellschaft sich allein überlassener Individuen. In der packenden Dokumentation „Dekadenz -- Das Abendland am Abgrund" untersucht der australische Dokumentarfilmer Pria Viswalingam, wo die westliche Zivilisation derzeit steht. Viswalingam versteht seinen Film als Ode an den Westen -- aber auch als Warnung. Er möchte dem Zuschauer zeigen, was unsere Zivilisation ausmacht, und was wir aufs Spiel setzen, wenn wir die Errungenschaften des Westens nicht wertschätzen und pflegen. Zu Wort kommen u.a. der amerikanische Sprachwissenschaftler Noam Chomsky, der Theologe Bischof John Shelby Spong, der iranische Bürgerrechtler Hedayat Matine-Daftary und die britische Hirnforscherin Baroness Susan Greenfield. Pria Viswalingam, der selbst aus einer tamilischen Familie stammt, ist sich sicher, dass die Antworten auf die Fragen der Zukunft definitiv im Westen zu finden sind. Der Osten hat seiner Meinung nach lediglich ein Ziel: möglichst schnell so zu leben wie der Westen.
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