11 November 2006
Saddams Komplize Donald Rumsfeld
nicht unter Anklage.
von Norman Solomon
Saddam Hussein ist zum Tode verurteilt. Er wurde verurteilt für Verbrechen, die er mehr als ein Jahr vor Donald Rumsfelds Bagdader Händedruck mit ihm begangen hatte. Ein historischer Rückblick zeigt uns die Fakten:- Am 20. Dezember 1983 berichtet die Washington Post: Rumsfeld "besucht den Irak, US-Offizielle sprechen von dem Versuch, die bereits gebesserten Beziehungen zu dem Land weiter zu stärken". - Zwei Tage später zitiert die New York Times "einen hochrangigen amerikanischen Offiziellen" mit den Worten, "die Vereinigten Staaten sind weiter bereit, volle diplomatische Beziehungen zum Irak einzugehen, es hängt von den Irakern ab".- Am 29. März 1984 berichtet die New York Times: "Amerikanische Diplomaten zeigen sich befriedigt über die Beziehungen zwischen dem Irak und den Vereinigten Staaten. Die normalen diplomatischen Bindungen seien praktisch wiederhergestellt - außer nominell". Im selben Artikel ist von Goodies für das Saddam-Regime die Rede - einschließlich "Krediten für Landwirtschaftsgüter im Gesamtwert von $840 Millionen". Laut desselben Artikels in der Times waren beim (oben erwähnten) Rumsfeld-Besuch in Bagdad drei Monate zuvor "nach den Gesprächen keine Resultate verkündet worden". Diesmal, so der Artikel, "gehen westeuropäische Diplomaten davon aus, dass die Vereinigten Staaten mit dem Irak einiges an Geheimdienstinformation über den Iran austauschen".- Ein paar Monate später, am 17. Juli 1984, verleiht ein anderer Artikel der New York Times - ein Bericht aus Bagdad - der Skizze etwas mehr Kontur: Die US-Regierung "hat dem Irak über die letzten beiden Jahre Warenkredite im Wert von rund $2 Milliarden Dollar zum Kauf von Nahrungsmitteln eingeräumt." Der "ehemalige Nahost-Sondergesandte Donald Rumsfeld", so der Bericht aus Bagdad weiter, "hielt hier auch zwei private Treffen mit dem irakischen Präsidenten (Hussein) ab". Beiläufig erwähnt derselbe Artikel, dass "die Menschenrechtsberichte des (amerikanischen) Außenministeriums einhellig kritisch über den irakischen Präsidenten urteilen, dieser führe einen Polizeistaat, ist man sich einig".- 11 Monate nach Rumsfelds Besuch bei Saddam im Dezember 1983 wurden die vollen diplomatischen Beziehungen zwischen Bagdad und Washington wiederhergestellt. Saddam hat auch in den späten 80gern weiter Giftgas eingesetzt - Aktionen, die seinen Beziehungen zur Reagan-Administration aber kaum geschadet haben.- Rumsfeld war damals (1983) der höchste amerikanische Offizielle, der den Irak - nach sechs Jahren - besuchte. Er war Reagans Mann fürs Grobe und sollte die Beziehungen zu Saddam wieder aufwärmen. 1984 managte die Reagan-Regierung den Verkauf von 45 angeblich zivil nutzbaren Hubschraubern vom Typ Bell 214ST. Saddams Militär fand die Helikopter auch sehr nützlich - um kurdische Zivilisten mit Giftgas anzugreifen. Das war 1988 (laut US-Geheimdienstquellen). Der Journalist Jeremy Scahill betont: "Als Reaktion auf das Gas beschloss der US-Senat einhellig weitreichende Sanktionen gegen den Irak. Diese (Sanktionen) hätten dem Irak den Zugang zu amerikanischer Technologie weitgehend verwehrt. Die Maßnahme wurde durch das Weiße Haus zunichte gemacht".Dies sind die Fakten, die die Bevölkerung über diesen US-Verteidigungsminister wissen sollte.Norman Solomon neues Buch jetzt auch als Taschenbuch erhältlich: "War Made Easy: How Presidents and Pundits Keep Spinning Us to Death" http://www.warmadeeasy.com/
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