13 September 2006

Friedrich Eberts Vermächtnis


von Barbarossa
Am 11. August 1922 proklamierte der sozialdemokratische Reichspräsident Friedrich Ebert das „Lied der Deutschen“ zur Nationalhymne. Dazu wählte er Worte, die nach Meinung des bedeutenden Rechtsgelehrten und sozialdemokrati-schen Reichsjustizministers Gustav Radbruch so schön sind, daß sie als Vermächtnis des ersten Reichspräsidenten einstmals in den Lesebüchern aller Deutschen Schulen stehen sollten.


Eberts Worte lauteten:
„Vor drei Jahren, am 11. August, hat sich das deutsche Volk seine Verfassung gegeben, das Fundament seiner Zukunft. Diesen Tag wollen wir, trotz aller Not der Gegenwart, mit Freude und Hoffnung begehen. An ihm wollen wir unsere Liebe zum Vaterland bekunden. Deutschland soll nicht zugrunde gehen! Das ist unser Schwur, so lange wir atmen und arbeiten können.
Wir wollen keinen Bruderkrieg, keine Trennung der Stämme. Wir wollen Recht. Die Verfassung hat uns nach schweren Kämpfen Recht gegeben. Wir wollen Frieden. Recht soll vor Gewalt gehen. Wir wollen Freiheit. Recht soll uns Freiheit geben. Wir wollen Einigkeit. Recht soll uns einig zusammenhalten. So soll uns die Verfassung Recht, Einigkeit und Freiheit gewährleisten.
Einigkeit und Recht und Freiheit! Dieser Dreiklang aus dem Liede des Dichters gab in Zeiten innerer Zersplitterung und Unterdrückung der Sehnsucht aller Deutschen Ausdruck; er soll auch jetzt unseren harten Weg zu einer besseren Zukunft begleiten. Sein Lied, gesungen gegen Zwietracht und Willkür, soll nicht Mißbrauch finden im Parteikampf; es soll nicht der Kampfgesang derer werden, gegen die es gerichtet war; es soll auch nicht dienen als Ausdruck nationali-stischer Überhebung. Aber so, wie einst der Dichter, so lieben wir heute Deutsch-land über alles. In Erfüllung seiner Sehnsucht soll unter den schwarz-rot-goldenen Fahnen der Sang von Einigkeit und Recht und Freiheit der festliche Ausdruck unserer vaterländischen Gefühle sein.
...In der Not des Tages wollen wir uns freudig der Ideale erinnern, für die wir leben und wirken. Der feste Glaube an Deutschlands Rettung und die Rettung der Welt soll uns nicht verlassen.
Es lebe die Deutsche Republik! Es lebe das Deutsche Vaterland! Es lebe das Deutsche Volk!“
Gerade in dieser Zeit, in der es eine Gewerk-schaft (GEW) wagt, eine überarbeitete Bro-schüre von 1990 vorzulegen. Dort heißt es: „Argumente gegen das Deutschlandlied - Geschichte und Gegenwart eines furcht-baren Lobliedes auf die Deutsche Nation“, sind die Worte Friedrich Eberts wichtig!
Habt ihr Angst davor, daß sich die Deut-schen wieder auf ihr natürliches Nationalgefühl besinnen, daß dasselbe passiert wie in Bern 1954, als Folgendes geschah:
„Den Deutschen aber brach das Lied aus der Brust, unwiderstehlich. Soweit ihnen nicht die Tränen der Freude die Stimme im Hals erstickten, sangen sie alle, alle ohne Ausnahme, das Deutschlandlied. Niemand, auch nicht ein einziger war dabei, der von ‘Einigkeit und Recht und Freiheit‚ sang. Spontan, wie aus einem Munde kommend, erklang es ‚Deutschland, Deutschland über alles in der Welt‘.“
Friedrich Ebert sprach in seiner Rede von der Verfassung, einer Verfassung, die sich das Deutsche Volk gegeben hat. Eine Verfassung als Fundament der Zukunft.
Außer der alten Verfassung von 1919 gibt es für die Deutschen keine Verfassung, obwohl sie selbst im Grundgesetz (Art. 146) verlangt wird!
Mögen alle nationalen Kräfte zusammenstehen und in gemeinsamer Arbeit eine neue Verfassung erarbeiten, die dem Deutschen Volk endlich erlaubt in Frieden und Freiheit zu leben. Laßt uns 2006 zum Verfassungsjahr erklären! http://www.kaiserkurier.de/kurier063/friedrich-eberts-vermaechtnis.html
 

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