08 Juni 2017

Mario Rönsch: Hess - Englandflug und Ermordung von Rudolf Hess





Quer-denken.tv

Instrumentalisierung der Zeitgeschichte mit Auswirkungen auf die deutsche Souveränität

Mario Rönsch im Gespräch mit Michael Friedrich Vogt

Wenn man sich etwas intensiver mit der deutschen Zeitgeschichte befaßt, stellt man schnell fest, daß es dabei Themenbereiche gibt, bei denen man sich schnell eine blutige Nase abholen kann. Insbesondere gilt dies für die deutsche Geschichte in den „1.000“ Jahren 1933-1945.

Mario Rönsch hat ein Schlüsselereignis der deutschen Geschichte untersucht. Am 11. Mai 1941 flog Rudolf Heß nach Großbritannien, um die britische Regierung zu einem Friedensschluß zu bewegen. Heß war ab 1933 Reichsminister ohne Geschäftsbereich und ab 1939 Mitglied des Ministerrates für Reichsverteidigung. 1933 ernannte ihn Adolf Hitler zu seinem Stellvertreter.
In Großbritannien gelandet, wurde Heß sofort in Kriegsgefangenschaft genommen und 1945 dem internationalen Militärgerichtshof in Nürnberg überstellt. Er war einer der 24 Angeklagten im Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher. Heß wurde am 1. Oktober 1946 in zwei von vier Anklagepunkten schuldig gesprochen und zu lebenslanger Haft verurteilt. 1987 starb er im Kriegsverbrechergefängnis Spandau offiziell durch Selbstmord.

Um zu verstehen, was wirklich am 11.Mai 1941 ablief, sei es wichtig, die Ereignisse neutral zu betrachten und vor allem die Vorgeschichte nicht außer Acht zu lassen. Nur mit dem Wissen der Vorgeschichte sei es überhaupt möglich, die Ereignisse richtig in ihren historischen Kontext zu stellen, der auch 70 Jahre nach Kriegsende immer noch durch die Siegermächte stark propagandistisch gefärbt ist.

Offiziell geht die Geschichtsforschung heute davon aus, daß der Flug von Heß ohne das Wissen Adolf Hitlers stattfand. Diesen Umstand kann sich Mario Rönsch nach seinen ausgiebigen Recherchen heute nicht mehr vorstellen. Auch paßt es gänzlich nicht zum Charakter und der Persönlichkeit von Rudolf Heß, der als sehr stark in seinem Willen galt und bekannt für seine Führertreue war. Daß er plötzlich „die Nerven verloren“ haben soll zu einem Zeitpunkt, an dem es für das deutsche Heer noch an allen Fronten gut lief, paßt nicht dazu.

Auch die Vorbereitungen sowie der spezielle Umbau der Messerschmidtmaschine, mit der Heß den nach London flog, konnten nicht ohne Aufmerksamkeit zu erregen stattfinden. Also muß es sich um ein gezieltes Manöver der Reichregierung gehandelt haben, Frieden im Westen zu machen. Ein Scheitern dieses Planes hätte allerdings für beide Seiten – sowohl England als auch Deutschland – Probleme bedeutet, die Umstände des Scheiterns der jeweiligen Öffentlichkeit zu erklären. Für England wäre mit der angebotenen und kompletten Freigabe Polens von deutschen Truppen der erklärte Kriegsgrund weggefallen und man hätte den eigentliche Kriegsgrund kommunizieren müssen. Da kam die Story vom „verrückten Heß“ gerade recht, die sowohl Churchill als auch Goebbels nach der Verhaftung Heß öffentlich verkündeten.

Doch welche Fakten über den Heß-Flug werden bis heute verheimlicht? Und was hat es mit dem angeblichen Selbstmord in Spandau auf sich? Welche Schlüsse können wir aus dem Heß-Flug ziehen? Und warum hat das alles bis heute noch eine Bedeutung? Über diese wichtigen und spannenden Fragen spricht Mario Rönsch im Gespräch mit Michael Friedrich Vogt.

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