Doch es gab auch in der Vergangenheit Politiker, die eben zu selbigem Schluss gekommen sind und sich auch nicht davor scheuten, dies in der Öffentlichkeit zu äußern.
Wobei es sich meistens um ausländische und eben nicht um deutsche Politiker dabei gehandelt hat, da deutsche Politiker sich bei Regierungsantritt dazu verpflichtet haben, nicht über diese Dinge in der Öffentlichkeit zu sprechen.
Aber es gibt auch Ausnahmen. Einer davon ist Oskar Lafontaine. Dieser schrieb 2003 in seiner Kolumne bei der Bildzeitung bezüglich der Diskussion um einer deutschen Beteiligung am Irakkrieg folgende, wahre Worte (wir berichteten):
[...]„Wenn Washington am Golf Krieg führt, ist Deutschland immer beteiligt, weil es der „Flugzeugträger“ der USA in Europa ist.
WIR SIND KEIN SOUVERÄNER STAAT.
Wir nehmen gezwungenermaßen an Angriffskriegen der Supermacht teil. Die Berliner Debatte über Beteiligung oder Nichtbeteiligung findet im Wolkenkuckucksheim statt.[...]„
Auch Kurt-Georg Kiesinger, der dritte Bundeskanzler der BRD, nahm diesbezüglich kein Blatt vor den Mund und sagte im Spiegel am 21.05.1958, Zitat:
"Wir sind doch faktisch ein Protektorat der Vereinigten Staaten."
Doch genug der deutschen Petzer, denn jetzt kommen wir, wie im Titel schon angekündigt, zu dem früheren US-Sicherheitsberater und heutigen Politikwissenschaftler, Berater und Globalisierungsfan Zbigniew Brzezinski. Brzeziński ist übrigens von der Gefährlichkeit für freidenkende Menschen her gleichzusetzen mit dem ehemaligen US-Außenminister und Kriegsverbrecher Henry Kissinger, denn beide gelten laut Wikipedia als die "grauen Eminenzen" unter den US-amerikanischen Globalstrategen.
Deswegen ist das, was er so von sich gibt nicht nur gefährlich, sondern entspricht auch definitiv (leider!) der Wahrheit. So auch die Ansichten in seinem Buch "Die einzige Weltmacht. Amerikas Strategie der Vorherrschaft". Darin gibt der US-Stratege Antworten aus der Sicht von Herrschern in den USA.
Schon der Titel des Buches zeigt, dass Brzezinski der Frage nachgeht, wie die USA ihre Vorherrschaft, ihre Hegemonie, über die ganze Welt erhalten und ausbauen können. In der Einleitung schreibt Brzezinski:
"[...]''Inwieweit die USA ihre globale Vormachtstellung geltend machen können, hängt davon ab, wie ein weltweit engagiertes Amerika mit den komplexen Machtverhältnissen auf dem eurasischen Kontinent fertig wird - und ob es dort das Aufkommen einer dominierenden, gegnerischen Macht verhindern kann.[...]" (siehe Seite 15 im Buch!)
Im Gegensatz zu jeder modernen demokratischen Gesinnung teilt Brzezinski die Staaten, auch die demokratisch gesinnten, in eine Hierarchie von Vasallenstaaten, die militärisch von den USA abhängig bleiben müssen, von tributpflichtige Provinzen, die man fügsam halten muss, Protektoraten und Kolonien sowie Barbaren, die man an einem Zusammenschluss hindern muss (Seite 26, und Seite 65/66 im Buch!)
Neben der wirtschaftlichen und militärischen Überlegenheit der USA muß für die weitere Sicherstellung der Macht auch auf der ganzen Welt der sogenannte ''american way of life`` als überlegen angesehen werden und jeder muss das Gefühl haben, er wolle ein Amerikaner sein, Zitat Brzezinski:
"Da der american way of life in aller Welt mehr und mehr Nachahmer findet, entsteht ein idealer Rahmen für die Ausübung der indirekten und scheinbar konsensbestimmten Hegemonie der Vereinigten Staaten." (Seite 48 im Buch!)
Der US-Kulturimperialismus in Deutschland und im Rest Europas ist also mit Sicherheit kein Zufall, sondern strategisches Kalkül.
Dabei spricht Brzezinski vom Internet, den Hollywood-Filmen, von der Musik von Rock bis Techno, von der Gegenkulturbewegung, der Pop-Kunst, ebenso von der fast-food-Versorgung, von der Mode und von der Durchsetzung der Sprache mit Anglizismen. (Seite 45 im Buch!)
Das alles soll zu einer magnetischen Anziehungskraft führen, womit die Hegemonie der USA leicht aufrechterhalten werden kann.
Doch nun zu Deutschland: Im Gegensatz zu früheren Zentralmächten stützt die USA gemäss Brzezinski ihre Macht stärker auf die Methode der Einbindung in die amerikanische Machtsphäre ab wie im Fall Deutschland oder Japan, das Brzezinski als amerikanisches Protektorat bezeichnet, Zitat Brzezinski:
" Frankreich erhofft sich durch Europa seine Wiedergeburt, Deutschland seine Erlösung, dabei ging das europäische Zeitalter der Weltgeschichte schon während des Zweiten Weltkriegs zu Ende.
Tatsache ist schlicht und einfach, dass Westeuropa und zunehmend auch Mitteleuropa ein amerikanisches Protektorat bleiben, dessen alliierte Staaten an Vasallen und Tributpflichtige von einst erinnern.
Deutschland steht unter der Zwangsherrschaft des US-Imperialismus, ist ein tributpflichtiger Vasallenstaat." (Seite 92 im Buch!)
Einerseits ist es gut, von so "hoher" Seite die Bestätigung zu bekommen, dass Deutschland nichts weiter ist als das billige Schoßhündchen der USA, andererseits aber schmerzt es auch ein wenig.
Denn es tut weh, wenn der Traum von echter Demokratie und dass man in einem freien Land lebt, nun ausgeträumt ist.
Doch man kann diese US-Herrschaft noch durchbrechen, es ist noch nicht alles verloren. Wir haben hier ja schon einige Punkte zusammengestellt, wie Deutschland endlich wieder frei sein kann.
Wenn das Wissen über den Vasallenstaat weirerverbreitet wird, und auch die letzten deutschen Schlafschafe aufgeweckt werden, wäre es möglich, Deutschland zu befreien, man muß nur die Fakten auf den Tisch legen.
Ansonsten wird bald auch Deutschland vollständig amerikanisiert, denn wie wir jetzt sehen konnten, träumen die Amerikaner von der totalen Weltherrschaft.
Und die setzen sie durch mit angeblicher Freiheit und Demokratie - unglaublich, wie einfach sich die Menschen verblöden lassen.
Pure Naivität gepaart mit Gleichgültigkeit im Dienste der Supermacht.
2 Kommentare:
Guter Artikel! Man sollte aber wenigstens so fair sein, und zum Artikelschreiber zu verlinken (und das war jemand von deinweckruf)...
Original Quelle eingefügt,Danke für den Hinweiß,
Ansorde
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