08 Oktober 2009

So gehen Verbrecher vor !

Als Freund und Verehrer tief humaner Existenzen wie Henry C. Morgenthau habe ich mir das Wichtige archiviert:


Der Morgenthau-Plan
- Teilung Deutschlands; Ostpreußen und der südl. Teil Schlesiens an Polen (Morgenthau-Tagebuch, S. 178, Ziff. 2),
- Alliierte Oberaufsicht über Bildungswesen und Medien (a.a.O., S. 180, Ziff. 5a),
- Einstellung aller Sender und Druckmedien, bis nicht angemessene Kontrollen und ein geeignetes Programm ausgearbeitet sind (a.a.O., S. 181, Ziff. 5b),
- Politische Dezentralisierung (a.a.O. S. 181, Ziff. 6).

Wesentliche Teile des Morgenthau-Plans sind in die berüchtigte und bis heute nicht aufgehobene Direktive JCS 1067 ("Deutschland wird nicht besetzt zum Zweck seiner Befreiung, sondern als besiegte Feindnation") eingegangen:
- Alliierte Oberaufsicht über jede Form der politischen Betätigung (Ziff. 9),
- Kontrolle der öffentlichen Informationen (Ziff. 10) sowie
- Kontrolle des Erziehungs- und Bildungswesens mit Programm zur Re-education (Ziff. 14).

Die Weisung schrieb Eisenhower vor, wie er mit Deutschland verfahren mußte: Er hatte die Zentralregierung abzuschaffen, die Nazi-Partei, die Wehrmacht, er hatte Schulen, Universitäten, Rundfunksender und Zeitungen zu schließen, er hatte seine Soldaten sogar daran zu hindern, mit Deutschen zu sprechen, ausgenommen von Befehlserteilung. Ein großer Teil des Morgenthau-Plans war in diese Weisung eingegangen, dem Geiste wie dem Buchstaben nach. Das war weitgehend das Werk der drei dem Komitee angehörenden Vertreter des Finanzministeriums, Harry Dexter White, Frank Coe und Harry Glasser.

Im November 1947 schrieb er (Morgenthau) im Anschluß an eine Reise durch Nachkriegsdeutschland: "Viel ist über den so genannten Morgenthau-Plan für Deutschland geredet und geschrieben worden, von seinen ersten Anfängen bis zu dem Moment, als er nicht mehr auf Einzelpersonen angewendet wurde. Dann wurde er Teil des Potsdamer Abkommens" (James Bacque, Der geplante Tod, S. 165; Henry Morgenthau Jr., in: New York Post, 24. 11. 1947, mit Dank an Prof. Ralph Raico, College der State University of New York in Buffalo).

Die Ergebnisse der "Potsdamer Konferenz" wurden in einem später häufig als Potsdamer Abkommen oder "Potsdamer Kommuniqué" bezeichneten Protokoll festgehalten.

Zu den wichtigsten Beschlüssen zählen die Legitimierung des "geordneten und humanen Transfers" deutscher "Bevölkerungsteile" Polens, der Tschechoslowakei und Ungarn und die Stellung der ostdeutschen Gebiete (östlich der Oder-Neiße-Linie) unter die vorläufige Verwaltung Polens. Die Grenze zwischen Polen und Deutschland sollte einem Friedensvertrag mit Deutschland vorbehalten bleiben.

Die Aufteilung Deutschlands in Besatzungszonen und das alliierte Kontrollverfahren wurden bestätigt und konkretisiert. Bei der territorialen Gestaltung der Besatzungszonen hielt man sich an Vorschläge der "European Advisory Commission" (EAC), allerdings versprach man Frankreich eine eigene Zone, die aus Teilen der britischen und der amerikanischen Zone gebildet wurde.

Überaus folgenreich war der Beschluss auf der Potsdamer Konferenz, Deutschland als Reparationsgebiet zu teilen, d. h. jeder Besatzungsmacht frei zu stellen, in ihrer jeweiligen Zone ihre eigenen Interessen an Reparationszahlungen durchzusetzen. Diese Entscheidung wurde getroffen, weil die Westmächte, die eine moderate Reparationspolitik verfolgten, sich mit Stalin, der eine sehr harte Linie vertrat, in Reparationsfragen nicht einigen konnten. Die Kompromissformel wurde schließlich aufgesetzt, um die Konferenz, die bis dahin keine wesentlichen Ergebnisse erbracht hatte, nicht völlig scheitern zu lassen. In der Folge (auch aufgrund der französischen Obstruktion im Alliierten Kontrollrat) zerbrach die deutsche Wirtschaftseinheit, bald darauf, im Zuge des beginnenden Kalten Krieges, auch die politische. (http://de.wikipedia.org/wiki/Potsdamer_Konferenz)

Diejenigen, die das Massensterben der Nachkriegszeit auf dem Gewissen haben, werden auch von General a.D. Richard Steinbach benannt, 1945 Stabschef von General Ben Lear, dem stellvertretenden Kommandeur der US-Streitkräfte in Europa unter General Eisenhower.

"Daran schuld war der Morgenthau-Plan... Morgenthau machte seinen angestauten Gefühlen gegenüber Deutschland Luft, indem er diese Männer hungern ließ...Anstatt nationale Belange der USA zu fördern, führte er einen Rachefeldzug. Natürlich war auch Präsident Roosevelt, der seinen Plan billigte, mitverantwortlich" (J. Bacque, Der geplante Tod, S. 255). Das ist jener Roosevelt gewesen, der seine wahren Absichten einmal in der für ihn so bezeichnenden Mischung aus Hinterhältigkeit und verdeckter Bestialität so formuliert hat: "Ich bin zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht gewillt zu sagen, daß wir nicht beabsichtigen, die deutsche Nation zu vernichten."

....konferierten und argumentierten in Washington Bürokraten in wohlgepflegten Anzügen darüber, welche Anweisungen man Eisenhower erteilen sollte bezüglich der Behandlung dieser Deutschen. Vertreter des US-Außenministeriums, des Finanzministeriums und des Kriegsminsteriums traten in diesem hellen und warmen Frühling Tag um Tag zusammen und entschieden über die Einzelheiten von Deutschlands Schicksal, die von den Großen Drei offengelassen worden waren. Die Weisung, die sie entworfen hatten, JCS 1067, schrieb Eisenhower die Politik vor, die er gegenüber jeder deutschen Institution einzuschlagen haben werde. Er hatte die Zentralregierung abzuschaffen, die Nazi-Partei, die Wehrmacht, er hatte Schulen, Universitäten, Rundfunksender und Zeitungen zu schließen, er hatte seine Soldaten sogar daran zu hindern, mit Deutschen zu sprechen, ausgenommen von Befehlserteilung. Ein großer Teil des Morgenthau-Plans war in diese Weisung eingegangen, dem Geiste wie dem Buchstaben nach. Das war weitgehend das Werk der drei dem Komitee angehörenden Vertreter des Finanzministeriums, Harry Dexter White, Frank Coe und Harry Glasser.

Die Weisung, die sie entworfen hatten, JCS 1067, schrieb Eisenhower die Politik vor, die er gegenüber jeder deutschen Institution einzuschlagen haben werde. Dort heißt es mehr als aufschlußreich, "Deutschland wird nicht besetzt zum Zweck der Befreiung, sondern als besiegte Feindnation. Ziff. 14 der Direktive, die bis heute nicht aufgehoben wurde - welche Parallele zu den UN-Feindstaatenklauseln - leitet die alliierte Re-education ein: Ein gemeinsames System der Kontrolle über die deutsche Erziehung und ein positives Programm der Umorientierung ist zu errichten ..."

Es war April geworden, und die Alliierten wußten jetzt, daß die Gefahr in den rauchenden Ruinen Deutschlands nicht ein plötzliches Aufbrechen des Militarismus war, sondern Verzweiflung, die zu einer kommunistischen Übernahme der Macht führte. Diese Gefahr bereitete Roosevelt ebenso wie Eisenhower große Sorgen. Aber einen »karthagischen Frieden« zu schaffen, und das bedeutete die totale Vernichtung, war nach Militärgouverneur Lucius Clay präzise das Ziel von JCS 1067.(nach Lucius D. Clay "Decision in Germany" S.19) Howard Trivers, ein Beamter des US-Außenministeriums, der die drei Männer vom Finanzministerium bei der Arbeit an JCS 1067 beobachtete, schrieb später: »Während der Komitee-Diskussionen argumentierten diese Vertreter des Finanzministeriums konsequent und beharrlich für die Aufteilung Deutschlands und die Verwandlung des Industriestaates Deutschland in eine bukolische Weide. Getreulich vertraten sie die Ansichten Henry Morgenthaus, des US-Finanzministers (J.Bacque, "Der geplante Tod" S.46).

Morgenthau-Plan und Hunger
In seinen Stellungnahme zum Morgenthau-Plan schreibt Kriegsminister Stimson, die Deindustrialisierung der deutschen Kohle- und Stahlgebiete würde 30 Millionen Menschen dem Hugertod aussetzen (Morgenthau-Tagebuch, S. 154, 172).
-----------------------------------------------

Besser, wir zählen nicht nach, wie viele Tote auf das Konto von Mr. Morgenthau gehen, nicht daß noch die eine oder andere heilige Zahl ins Wackeln kommt.

"Nichts wird so fest geglaubt wie das, was am wenigsten bekannt ist", Michel de Montaigne (1533 - 1592).
 

ANSORDE-PETJAMA © 2008. Design By: SkinCorner