Diesen zynischen Vorschlag will ein Berliner FDP-Politiker im Stadtteilparlament einbringen. "Wer Flaschen sammelt, kann auch Ratten fangen."
Berlin - Henner Schmidt (44), FDP-Politiker in Berlin, scheint es wirklich ernst zu meinen. Bei der nächsten Sitzung des Stadtteilparlaments Berlin Mitte will er seinen Vorschlag zur Armutsbekämpfung einbringen.
"Wer bereit ist Flaschen zu sammeln - könnte doch auch Ratten fangen und dafür einen Euro kassieren." Köder und Fallen könnten sich die Rattenfänger beim Gesundheitsamt abholen, so der Politiker.Als Begründung für seine Art den Armen zu mehr Geld zu verschaffen gibt er an, dass es allein in seinem Bezirk rund 300.000 Ratten geben soll.
Mit Empörung reagierte Ulrike Mascher (70), Präsidentin des Sozialverbandes VdK Deutschland, auf den Vorschlag.
"Vielleicht sollte Herr Schmidt mal mit seinen Fraktionskollegen einen Selbstversuch machen, damit er sieht, was er mit seiner Aussage angerichtet hat. Ich frage mich, was dieser Herr überhaupt noch im Kopf hat. Das ist ja schlimmer als im Mittelalter", so Mascher.
Dagegen sind die Vorschläge des Berliner Finanzsenators Thilo Sarrazin ja noch fast zimperlich. Sarazzin (SPD) hatte im Frühjahr Hartz IV-Empfängern vorgerechnet, für bereits 3,76 Euro gäbe es drei volle Mahlzeiten pro Tag.
Im Sommer riet er dann den armen Deutschen, im Winter in der Wohnung einfach einen dicken Pullover anziehen, anstatt die Heizung hochzudrehen. Selbst bei Parteigenossen erntete Sarazzin für diese Vorschläge Kopfschütteln. (mich)
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