04 April 2019

Was kostet die Freiheit?

Diese kleine Geschichte von Kalench wurde in mein Gästebuch gestellt. Wenn ich sie hier wiederhole, geschieht das, um auf den eigentlichen Hintergrund dieser Geschichte für die aufmerksam zu machen, die ihn nicht selbst erkannten.
Man kann es mit wenigen Worten sagen:
  • Der unermesslich Reiche muss im Plural gesehen werden, also die unermesslich Reichen
  • Seine bzw. ihre Diener und Lakaien sind Politiker, Wissenschaftler, die Medien und die Armeen dieser Welt.
  • Die hohen Türme, von denen er (sie) sein (ihr) Reich überblickt (überblicken), sind die zahlreichen Satelliten im All, deren Nebenaufgabe das ist, was bei ihrem Abschuss ins All bekannt gegeben wurde. Über die vielen weiteren Hauptfähigkeiten wird geschwiegen.
  • Die seltenen Tiere sind nicht so selten, denn das sind wir.
  • Die Pflöcke, die auf der Wiese eingeschlagen wurden, das sind die Gesetze, aber auch die Meldungen der Medien, die zu diesen Gesetzen führen (siehe z. B. alles über den Terrorismus).
  • Die Bretter der Umzäunung sind die Hürden der Bürokratie.
  • Das frische Futter sind die noch bezahlten Jobs.
Das Seltsame an der Geschichte ist die Frage, welches Futter der Mann denn ausgelegt hat. Das Schlimme daran ist die Antwort: Es ist Gras und der einzige Unterschied zum Gras der Wiesen in diesem Tal besteht darin, dass es bereits gemäht ist und somit für die weidenden Tiere ein wenig leichter erreichbar ist. Dieses Minimum an weniger Aufwand für die Futterbeschaffung kostet sie ihre Freiheit und Unabhängigkeit.
In ähnlicher Form dürfte auch die Domestizierung von Herdentieren vor 8.000 bis 10.000 Jahren abgelaufen sein. Das erwähne ich für diejenigen, die jetzt meinen, dass die Tiere doch schließlich im Privatzoo besser aufgehoben wären und dort ein recht bequemes Leben führen könnten. Wenn Sie das meinen, dann schauen Sie mal auf diese Tiere heute. Eingepfercht in enge Boxen bekommen sie ein Futter aus einer Mischung von getrocknetem. oft genmanipulierten Pflanzen, vermischt mit synthetischen und toxischen Stoffen, ausgerichtet auf die gewünschten Leistungsmerkmale wie schnelle Mastbedingungen, Milchertrag usw., also kein Leben, sondern ein Vegetieren. Wem das noch nicht reicht, dem seien unsere bereits existierenden Boxen gezeigt. Eine ist Hartz IV, verbunden mit der absoluten Einschränkung der Bewegungsfreiheit und die geforderten Leistungsmerkmale sind die Arbeitsbereitschaft um jeden Preis, um damit den Hieben der Stallknechte (Fallmanager) zu entkommen. Die noch nicht in diese Boxen eingesperrten (menschlichen) Rinder schauen teilweise voll Verachtung auf die dort Eingepferchten, ohne zu begreifen, dass auch sie morgen schon von ihrer Weide in einen solchen Stall getrieben werden können, ohne zu ahnen, dass die in ihrem Korral aufgestellten Futter- und Wassertröge auch die synthetischen und toxischen Stoffe enthalten, mit welchen ihre Leistungsmerkmale vordefiniert werden. Noch fühlen sie sich frei, nur begrenzt von den Zäunen um ihre Wiese und bemerken nicht einmal, dass diese Zäune immer näher rücken und die Weide immer kleiner wird.
Bei uns ist der Korral bereits fertig und nur noch ein Loch im Zaun gibt jenen, die noch nicht eingefangen wurden, den Weg in den Korral hinein frei. Eine Einbahnstraße, denn man kann nur rein, aber nicht mehr raus. Um wieder raus zu kommen, bedürfte es der ganzen Herde, denn sie könnte den Zaun leicht sprengen. Aber diese Initiative zur Gemeinsamkeit fehlt. Deshalb mein Rat: "Viel Spaß im Privatzoo. Ist doch egal, ob es der Zoo der Rockefellers, der Rothschilds, der Mohns, der Ötgers, der Springes, der Albrechts, der Holzbrinks usw. ist. Hauptsache ist doch, dass man nicht selber denken muss, sondern gesagt bekommt, was man tun soll und was nicht, was man essen soll und was nicht, wo und wie man wohnen soll und wo und wie nicht."
Zum Thema Hart IV und Ein Euro, Mini- und Midi-Jobs noch eine kleine Analogie: In Indien werden gezähmte Arbeitselefanten genutzt, um wilde Elefanten zu fangen und auf ihr Leben in Unfreiheit vorzubereiten. Hartz IV-Empfänger in den vorgenannten Beschäftigungen sind hier die gezähmten Arbeitselefanten, welche die wilden Elefanten (die vom ersten Arbeitsmarkt) daran gewöhnen, auch für Löhne unterhalb der Armutsgrenze zu arbeiten.
Wichtig für uns alle ist, dass wir erkennen, dass unsere höchste Pflicht darin besteht, für die Gesellschaft von Nutzen zu sein, auch wenn die Gesellschaft nur die unermesslich Reichen und ihre Diener und Lakaien umfasst.
 

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