27 Oktober 2008

Überwachungswahn


Allmählich nimmt der Überwachungswahn bizarre Züge an. Nacktscanning heißt das neueste Prozedere. Fluggäste stellen sich vor einen Scanner und der scannt mit natürlich völlig ungefährlicher Strahlung ein Bild des Fluggastes. Bei der neuen Technik entsteht mit Hilfe elektromagnetischer Strahlen ein dreidimensionales Bild, auf dem der Fluggast ohne Kleidung erscheint. Alle am Körper befestigten Gegenstände werden sichtbar, auch versteckte Waffen. Zu sehen sind zum Beispiel aber auch Prothesen. Dem britischen Blatt „The Sun“ zufolge befürwortete das britische Innenministerium bereits im vergangenen Jahr den flächendeckenden Einsatz versteckter Nackt-Kameras auf Straßen, Plätzen und vor Fußballstadien.

Lt. Focus ist der Schleswig Holsteinische Datenschützer Weichert der Ansicht, dass solche Techniken lediglich die Türöffner weiterer Überwachungsmaßnahmen sind. Wie weit lassen wir diese Wahnsinnigen noch gehen? Es würde schon reichen, wenn die Leute nicht mehr fliegen würden. Zwar behaupten die Behörden, die Strahlung sein absolut ungefährlich. Ich glaube allerdings nicht, dass es darüber eingehende Untersuchungen gibt. Wer aber glaubt, dass solche Überwachungen Schutz bieten, sollte natürlich wählen wie bisher.Dieser Wahnsinn wird allerdings von den Briten noch überboten. London erlaubt Chimären heißt es bei n-tv. Danach hat das britische Unterhaus einem Gesetz zugestimmt, nach dem die Züchtung von Tier-Mensch- Embryonen erlaubt wird. Natürlich alles nur zum Besten der Menschheit. Man möge mir verzeihen, aber solche Aussagen aus den Reihen der Politik und Wissenschaft haben für mich einen Wahrheitsgehalt auf einer Skala von 1 - 10 den Wert minus 10. Wie lange wird es noch dauern, bis verwöhnte, zwar mit wenig Hirn aber viel Knete ausgestattete Damen der oberen Zehntausend statt einem Chihuahua ein Baby mit einem Schafskopf auf den Armen tragen? Das ist noch die harmlose Variante. Wann werden gezüchtete Kampfmaschinen aus Mensch und Tier von den Geheimdiensten entwickelt und eingesetzt? Allerdings muss man sich eine Frage stellen: Hat es schon einmal solche Mischwesen gegebenen? Skulpturen davon zieren Kirchen und Tempel und in fast allen Mythologien werden sie erwähnt. Eine zweite Frage stellt sich mir: Soll die drastische Zunahme von Horrorfilmen uns auf eine Zukunft mit solchen Wesen vorbereiten? Die Fernsehzuschauer sind inzwischen derart abgestumpft, dass sie unterschwellige Botschaften nicht mehr wahrnehmen. Filme über Terroristen haben die Angst vor dem Terror geschürt, die man nun für Überwachungsszenarien wie oben ausnutzt. Niemand fragt sich bei solchen Maßnahmen, ob es dabei einen Bezug zur Verhältnismäßigkeit gibt. Wenn mal wieder ein Flugzeug abgestürzt ist und das passiert viel zu oft, empfindet die Masse ein (wohliges?) Entsetzen. Wie viele Terrorakte mit Flugzeugen stehen dem entgegen? Lassen sie dabei den 11.9. 2001 außen vor, denn das war kein Terrorakt ausländischer Terroristen, sondern eine Gemeinschaftsarbeit von Politik, Geheimdiensten und Kapital. Für den Besitzer der Türme war die Katastrophe ein Riesengeschäft. Ein echter Terrorakt ist das, was die USA und die NATO seither in Afghanistan und im Irak veranstaltet haben und nach wie vor veranstalten. Seit einiger Zeit nehmen nun die Mystery-Serien und Horrorfilme drastisch zu. Sollen wir uns an mysteriöse Ereignisse und gelebten Horror gewöhnen? Sozusagen als Steigerung des Terrors?

Kapital, Politik und Wissenschaft haben jeglichen Respekt vor der Natur verloren. Vor den Menschen hatten sie ohnehin niemals Respekt. Seit Menschengedenken wird die Masse als Arbeitsvieh genutzt. Das alles zeigt aber auch, dass Primitivität nichts mit Umgangsformen zu tun hat. Es ist ein Charakterfehler, den kein wie immer gearteter Titel übertünchen kann. Und Charakter kann man nicht lernen.
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