29 Juni 2011

Hartz IV: Missachtet, traumatisiert, missbraucht

Volker Wulle

Doch, ich meine das ernst.

Hartz IV-Leistungsbezieher können sie erkennen.
Sie erkennen sie an ihrem Blick, am Gang, an der Körperhaltung sowie an ihrer Bekleidung.

Die Geprügelten unserer Gesellschaft schleichen durch Supermärkte, ohne zu wissen, was sie sich noch an Essen leisten können, wie sie den Rest eines Monats überstehen sollen.

Sie klinken sich aus der Gesellschaft aus, weil sie von dieser Gesellschaft brutalst ausgegrenzt werden, ohne größere Chancen, ein gesellschaftliches Leben weiterhin führen zu dürfen.

Gesichter, die durch Entbehrungen gezeichnet sind, durch Not, durch die eigene Verzweiflung.
Gekennzeichnet, durch einen Staat, der mit seiner lebensfeindlichen Politik über Leben entscheidet.

Manchmal bin ich es leid darüber zu schreiben.
Aber wer sonst, wenn nicht die davon betroffenen Menschen, deren Stimmen niemand mehr wahrnehmen möchte.

Hartz IV scheint ein Tabuthema zu sein, teils aus Unwissenheit, zu einem Teil aus Ignoranz, oder einfach nur aus Dummheit.

Und wenn darüber geredet wird, dann reden wir über eine steuerfinanzierte Lebenserhaltung , ohne zu begreifen, welche Rolle uns in diesem Spiel zugewiesen wird.

Bitte nicht nachdenken, es schadet ihrer Gesundheit.
  • FreiBlog
  • 1 Kommentare:

    Terrorvogel hat gesagt…

    In diesem Zusammenhang erindere ich an den Morgenthau Plan, dieser sah u.a vor, das daß Deutsche Volk sich in Suppenküchen ernähren sollte.

     

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