18 Dezember 2010

Der Hype um WikiLeaks – Satirische Betrachtung


Es ist wieder mal so richtig was los. In den Mainstream-Medien, im Internet, in Foren und Blogs. Da wird gerade ein neuer Messias aufgebaut. Mit allem was dazugehört. Der Mann heisst Julian Assange und ist offenbar ein Mann ohne Vergangenheit.

So prominent wie der jetzt auf einmal ist, müssten sich ja Freunde und Bräute zuhauf melden und klarmachen, dass sie ihn kennen oder zumindest kannten. Oder mit ihm in derselben Klasse waren. Oder auf derselben Party. Oder mit ihm ins Bettchen gehüpft sind. Oder, oder, oder. Schliesslich möchten die meisten auch in den Medien genannt werden.

Aber da ist nichts. Und das ist absolut nicht normal. Als beispielsweise der Wetterfrosch drankam, da haben sich ja seine Exbräute gleich zuhauf gemeldet. Aber bei dem WikiLügs-Macher ist da nichts. Das einzige, was man offensichtlich weiss, ist, dass er über einen australischen Pass verfügt.

Nun, schauen wir mal ein wenig zurück. Als vor einigen Monaten das Scheibenschiess-Video aus dem Irak auftauchte, war ich erst mal kräftig schockiert. Es handelte sich hier um das Video, das WikiLügsTV ins Netz gestellt hatte. In dem Kurzfilm wurde gezeigt, wie aus einem Apache-Helikopter heraus Zivilisten erschossen wurden. Nebst anderen hat dabei ein Reuters-Korrespondent ins Gras gebissen.

Als ich nicht mehr so schockiert darüber nachdachte, fragte ich mich, was da eigentlich so sensationell dran sei. Es ist doch allgemein bekannt, dass sich die Amis, in den Ländern, denen sie Krieg aufzwingen, nicht halb so human aufführen, wie sie gerne daherreden.

Es ist ebenso bekannt, dass die Amis gerne das Risiko klein halten und beispielsweise in Afghanistan lieber mit Flugdrohnen per Joy-Stick Menschen ermorden als im Gebirge mit denselben auf gleicher Ebene zu kämpfen. Es könnte ja sonst passieren, dass diese halbgebildeten Kalaschnikowträger so ein 1:1-Match gewinnen. Oder die Amis zumindest kräftig Federn lassen müssen.

Dann habe ich mich gefragt, wem nützt WikiLügs eigentlich. Von den möglichen Antworten wollte mir eigentlich keine einzige so richtig gefallen.

Dann kam die grossartige Ankündigung der Veröffentlichung von 250’000 (!!!) geheimen Dokumenten. Da durfte man ja echt gespannt sein. Aber anstatt diese “Geheimpapiere” nun via Internet zu verbreiten, (wo sie dann zum nicht mehr stoppbaren Selbstläufer geworden wären), wurden vorrangig die Mainstream-Medien bedient. Und die machten dann daraus einen Riesenhype.

Allerdings löste die “Brisanz” dieser sogenannten Enthüllungen etwas Verwunderung aus. Für die Feststellung, dass die linksgefederte Schwesterwelle über wenig bis keine Kompetenz verfügt, braucht es WikiLügs nicht. Da reicht der gesunde Menschenverstand. Und dass die wandelnde Knopfleiste teflonähnliche Eigenschaften hat, ist auch hinlänglich bekannt. Da braucht es WikiLügs ebenso wenig.

Leider ist es aber so, dass die Qualität der sogenannten Enthüllungen im ehemaligen Nachrichtenmagazin und anderen Qualitätsorganen genau den vorgängig beschriebenen Stellenwert aufweisen.

Also stellte sich die Frage: “Für was zum Teufel braucht es WikiLügs eigentlich wirklich und wem nützt der ganze Staub, der da gerade aufgewirbelt wird”?

Meldungen, dass der WikiLügs-Macher in Schweden wegen Vergewaltigungen verdächtigt und zur Fahndung ausgeschrieben wurde, geisterten durch die Medien. Das war nicht gestern, das war vor 3 Monaten (!!). Kurz darauf kam die Meldung, dass diese Fahndung aber innert 24 Stunden wieder eingestellt worden war.

Dass sich eines der beiden „Vergewaltigungs-Opfer“ am Tag nach der „Untat“ beim „Täter“ per Twitter und damit für jeden sichtbar, für die romantische Nacht bedankt hatte, sei nur am Rande erwähnt. Logischerweise wollte das arme Vergewaltigungsopfer dieses Getwitter nach der Strafanzeige löschen, hatte aber leider den InternetCache der gar nichts vergisst, ausser Acht gelassen.

Und dann kommt auf einmal, drei Monate später, die Hammermeldung, dass gegen Julian Assenge ein Euro-Haftbefehl erlassen worden sei. Wegen Vergewaltigung. Und dann ging es wieder los, das muntere Treiben in den Medien. Hat er nun, hat er nicht. Mit Pariser oder ohne. Ist das Ding geplatzt oder hat er gar keines verwendet?

Nun, die offenbar medien- und/oder karrieregeile Staatsanwältin Marianne Ny hob hervor, dass nach Schwedischem Recht „Nötigung oder Vergewaltigung in einem minder schweren Fall vorliegen KANN, wenn sich eine Frau nach dem Sex unwohl fühlt oder sich ausgenutzt vorkommt“. Originalzitat.

Wenn es in diesem Stil weitergeht, Mannomann, zieh dich warm an und lass dir die „Einvernehmlichkeit von wegen Sex und so“ schriftlich geben:

Das Objekt der Begierde hält süss lächelnd vorher und nachher die Urkunde des Einverständnisses zum gemeinsamen sexuellen Tun in Händen und Mann macht ein Handyfoto bei eingeschalteter Datums- und Zeitfunktion. Und vorher wird nicht gebumst! Allerdings geht Mann dann das Risiko ein, wegen seelischer Grausamkeit dranzukommen. Aber das ist nicht so strafbewehrt.

Doch nun zurück zu Julian Assange und seinem “hochkarätigen” Enthüllungsportal.

Fakt ist, dass WikiLügs in sämtlichen Mainstraem-Medien gepuscht wird. Und das nicht nur ein wenig. Selbst im letzten Käseblatt wird über WikiLügs berichtet. Dass ein paar amerikanische Geldportale wie PlayPool oder die Schweizerische Prostfinanz und andere kein Spenden-Geld mehr annehmen und das was sie schon haben, nicht rausrücken wollen, wurde ebenfalls publikumswirksam herumgeboten.

Und dass dann angebliche empörte “Hacker” deren Webseiten lahmlegten, sorgten zusätzlich für einen anständigen Wirbel. Aber vielleicht waren es auch nur ein paar “Cracker” aus AIC-Kreisen.

Und dann die “Verhaftung” von Julian Assange die gar keine war. Nicht Scotland Yard hat ihn verhaftet. NEIN! Er hat sich, wieder recht medienwirksam, unter Zuhilfenahme eines Anwalts, den Scotties gestellt. Dass ihn der Richter wegen Fluchtgefahr noch ein paar Tage einknastet, vielleicht auch nur einhotelt ist jetzt wirklich ganz grosse Klasse. Das ist jetzt das absolute Sahnehäubchen. Denn das dient der späteren, erhöhten Glaubwürdigkeit.

Wenn nun, was abzusehen ist, Herr Assange nicht nach Schweden und schon gar nicht nach USA ausgeliefert wird und wenn er nach den Befragungen wieder freigelassen werden muss, dann kann er in der Schweiz Asyl beantragen. Und wenn er dann in der Schweiz Wohnsitz hat, dann kann er wieder Spendenkonten bei Prostfinanz und anderen Geldsammelstellen eröffnen.

Und dann läuft A) der Spendenfluss aus dem dann ein Strom wird und B) was vor allem wichtig ist: Dann ist Julian der ganz grosse Internet-Held und alles was er künftig veröffentlicht, wird von der “Netzgemeinde” als die Wahrheit, die reine Wahrheit und nichts als die Wahrheit angenommen. Dann kann der AIC über das Portal WikiLügs jeden Schrott glaubwürdig verbreiten.

Das Ganze wäre dann eine perfekte, gelungene und gut gezielte Desinformationskampagne.

Und deshalb zum Schluss noch einmal die Frage: “Cui bono?” – “Wem nützt es?”

  • Quelle
  • 1 Kommentare:

    Anonym hat gesagt…

    Guter Bericht.
    Ich hab mich gefragt, wie man es geschafft haben will,solch eine Menge an Dateien unbemerkt zu Kopieren und aus eines der best gesicherten Gebäude der Welt zu schaffen. Man bekommt nicht einmal einen einfachen USB Stick durch eine Sicherheitsschleuse an einem europäischen Flughafen

     

    ANSORDE-PETJAMA © 2008. Design By: SkinCorner