15 November 2006

Die nächste Ausgeburt des US-Wahnsinns


USA errichten gigantische Botschaft in Bagdad
Die neue US-Botschaft der Superlative in Bagdad ist ein Geheimprojekt, das in einer hermetisch abgeriegelten Sicherheitszone entsteht. Trotzdem ist über den Komplex, der eine Fläche von 80 Fussballfeldern umfasst und zu dem unter anderem Parkanlagen und ein Schwimmbad gehören, schon einiges an die Öffentlichkeit gedrungen. […]
Da ein Grossteil der rund 5500 Menschen, die dort arbeiten sollen, wegen des Anschlagrisikos nie oder nur selten aus der Sicherheitszone herauskommen und auch auf dem Gelände schlafen, gehören zu der Botschaft grosse Apartmenthäuser und Freizeiteinrichtungen. Ein Amerikanischer Club, Parkanlagen und ein Einkaufszentrum sollen das Gefühl, eingesperrt zu sein, vertreiben. Mit einer eigenen Wasserversorgung, einem Elektrizitäts- und einem Klärwerk wollen sich die Amerikaner zudem vom Rest der Stadt unabhängig machen, in der die Stromversorgung dreieinhalb Jahre nach dem Krieg immer noch miserabel ist.
Die Iraker können aus der Ferne inzwischen genau erkennen, wie gigantisch diese grösste Botschaft der Welt, die rund 600 Millionen Dollar (476 Mio. Euro) kosten soll, bei ihrer für Juni 2007 geplanten Fertigstellung sein wird. Kritiker des Neubaus im Irak und in den USA haben bereits erklärt, die politische Botschaft dieses bisher einzigen erfolgreichen und wohl termingerecht abgeschlossenen US-Grossprojektes sei klar: Wir gehen hier nicht mehr weg. •


Quelle. Der Standard vom 23.10.2006


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zf. Statt dessen steht die Kapitulation an, stehen völkerrechtliche Verfahren nach den Paragraphen des Nürnberger Tribunals an, und zudem muss die Kriegsallianz volle medizinische Hilfeleistung und Reparation der angerichteten Schäden zahlen. (vgl. Doug Rokke, Francis Boyle et. al.)



Gefängnis- und Friedhofsmauern rund um ganze Länder
In Hinblick auf eine dauerhafte Besetzung des Irak planen die USA den Bau einer 600 km langen Mauer entlang der syrisch-irakischen Grenze. Die US-amerikanische Botschaft im Irak bereitet sich darauf vor, bei US-amerikanischen und europäischen Unternehmen Offerten für die Realisierung einer Trennmauer zwischen Syrien und dem Irak einzuholen.
Vorgängig hatte das Pentagon eine Expertengruppe für Kriegstechnik beauftragt, technische Studien zur Machbarkeit des Projektes durchzuführen, da die Region topographische Schwierigkeiten birgt, die demographische Situation sehr komplex ist und die Aufteilung der Volksstämme beidseits der Grenze auch nicht mit derjenigen in der Grenzregion zu Saudi-Arabien zu vergleichen ist.
Laut der libanesischen Zeitung «Addiar» hat sich die US-militärische Expertengruppe vom israelischen Mauerprojekt in Cisjordanien inspirieren lassen. Das zur Ausführung beauftragte Unternehmen wird dazu verpflichtet, Kameras und und anderes phototechnisches Material nur in Nato-Mitgliedstaaten zu erwerben, um sicherzugehen, dass das technische Material betriebssicher ist. Diese Kameras werden auf Wach- und Kontrolltürmen installiert werden, um zu verhindern, dass nach dem Rückzug der US-amerikanischen Truppen in vier Militärbasen an den irakischen Grenzen zu Iran, Syrien, Jordanien und Saudi-Arabien Menschen und Waffen eingeschleust werden.
Bis jetzt sind weder Informationen über die realen Kosten eines solchen Projekts noch über die Finanzquellen durchgesickert.
Diese Nachricht über die Trennmauer zu Syrien ist nur einige Tage nach einer anderen Meldung ähnlicher Art aufgetaucht, in der die Rede war von einem saudi-arabischen Bauprojekt einer Mauer entlang der irakischen Grenze, ebenfalls um «Infiltrationen zu verhindern».
Diese Initiativen bereiten eine dauerhafte Besetzung des Irak durch US-amerikanische Truppen und die Umwandlung in ein grosses Gefängnis für die Iraker vor; dies ist um so wahrscheinlicher, als Präsident Jalal Talabani in einer kürzlich abgegebenen Erklärung die US-amerikanischen Truppen gebeten hat, in einigen Militärbasen im Irak zu bleiben, um ihn gegen «ausländische Interventionen» zu schützen. •


Quelle: www.iraqamsi.org, 4.10.2006 / www. tlaxcala.es, aus dem Arabischen ins Französische übersetzt von Ahmed Manaï
 

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